Neue Beteiligung Monschauer Bauernmolkerei

Wir sind beteiligt! Mit unserer 14. Beteiligung stärken wir die regionale Milchverarbeitung im Rheinland. Es ist die zweite Molkerei, die wir nach der Bio-Molkerei auf dem Schauhof in Willich fördern. Seit etwa zwei Jahren begleiten wir die Monschauer Bauernmolkerei. Sie wurde Partner im Regionalwert-Netzwerk, um ihr breites Sortiment von Milchprodukten in den Handel zu bringen. Regionale Bio-Milch ist sehr gefragt bei den Verbrauchenden, und doch ist sie immer noch sehr selten in Läden zu finden.

Im Handel, auch in Hof- und Bioläden überwiegen süddeutsche Milchprodukte in den Regalen, trotz der ausgeprägten Milchvieh-Standorte in den Grünlandregionen Eifel und Bergisches Land, hier in der Nähe. Grund dafür sind in der Regel die viel niedrigen Preise im Großhandel, bei denen kleine regionale Lieferanten nicht mithalten können. Für eine kleine Molkerei ist es essentiell, die Kosten für die Logistik, die Verarbeitung und die Löhne decken zu können. Und die Preise sind hier aufgrund geringerer Verarbeitungsmengen natürlich höher. Trotz der höheren Preise treffen die Monschauer Milchrebellen-Produkte auf immer mehr begeisterte Fans. Die hohe Qualität überzeugte ein breites Kundenspektrum. Dadurch dass die Milch nur kurz pasteurisiert und nicht homogenisiert wird (schmeckt wie früher), wird sie von vielen Konsument:innen besser vertragen, als lang haltbare, ultrahocherhitzte und homogenisierte Milch. Die Monschauer Milch ist dadurch natürlich nicht so lange haltbar. Auch die anderen Milchprodukte, eine vielfältige Palette von Milchreis, Frischkäse, Quark, Sahne, Käse, Joghurt- und Puddingzubereitungen – alles in Glas verpackt, werden in Köln, Bonn und Umgebung gefeiert. Nicht zuletzt wegen dem außerordentlich sympathischen Milchrebellen Josef Thomas, der immer ein offenes Ohr für Kollegen, Kund:innen und ganz wichtig – seine Familie hat.

Gerade die tierhaltenden Familienbetriebe sind aktuell in ihrem Bestand gefährdet. Die Milch- und Fleischpreise sind seit so langer Zeit derart niedrig, dass regelmäßig nicht einmal die Produktionskosten gedeckt werden können. Das gilt auch für Bio-Milch, wenn sie von großen Konzernen mit hohen Auflagen (die einen großen Aufwand bedeuten, wie z.B. Heufütterung und Weidegang) billig eingekauft wird. Es ist skandalös, wie hier mit Landwirten umgegangen wird. Die beiden Gründer der Molkerei, sind genau aus dem Grund einen anderen Weg gegangen. Nach einer Odyssee von einer Molkerei zur nächsten, alle wurde von Konzernen aufgekauft und neu strukturiert, haben sie sich entschlossen ihre Milch selbst zu vermarkten.

Die Monschauer Bauernmolkerei wurde von den beiden Milchrebellen Markus Legge und Josef Thomas im Jahr 2018 neu gegründet. Hintergrund waren die schlechten Milchpreise, die von den Molkereien bezahlt wurden. Mit der Direktvermarktung über Milchautomaten sollte ein besserer Milchpreis erzielt werden, doch wie sich zeigte, ist das ist gar nicht so einfach. Ein paar Standorte liefen gut, einige aber nicht, dazu kamen Probleme mit der Technik, so dass am Ende das Konzept mit den Automaten nicht aufging und die Molkerei vor einiger Zeit in Schwierigkeiten brachte. Die ursprüngliche Idee, mit einer Vielfalt von Milchprodukten Hofläden, Bioläden und Unverpackt-Läden im Raum Aachen-Köln-Bonn zu beliefern, fand dagegen immer mehr Anklang. Frische Milch (unbehandelt, so wie früher), Quark, verschiedene Joghurts, Butter, Milchreis, Frischkäse und Käsespezialitäten – es wird einiges geboten. Die Entwicklung von immer neuen Produkten ist ein Steckenpferd von Josef und Monika Thomas. Beide haben die Ausbildung zur Milchverarbeitung beim Verband handwerklicher Milchverarbeitung (VHM) gemacht und probieren neben ihren Familienrezepten auch immer etwas Neues aus. Auch deswegen sind die Produkte der Monschauer Bauernmolkerei so beliebt in Köln und Bonn, und immer mehr auch in der Heimatregion Eifel.

Durch das vermehrte Kochen zu Hause während Corona und den geschlossenen Kantinen, stieg die Nachfrage 2020 enorm an, besonders über die Direktvermarktung, hier z.B. bei den Marktschwärmern. Die Verbraucher:innen bestellen online und holen die Ware an einem Ort (Schwärmerei) – einmal in der Woche ab. In mittlerweile 18 Schwärmereien der Region finden die Produkte der Monschauer Bauernmolkerei guten Absatz. Schon von Anfang an gibt es die Produkte in ausgewählten Hit Läden, in den Edeka-Märkten der lokalen Richrath Gruppe sowie verbacken in den köstlichen Spezialitäten der Nobis-Bäckerei in Aachen.

Auch durch die Initiative der Regionalwert AG Rheinland wurden die Milchprodukte auch in dem regionalen Partnernetzwerk schnell aufgenommen. Bioladen-Pionier Momo in Bonn-Beuel war einer der ersten Bioläden, die die Produkte aufgenommen haben. Regionalität hat hier immer einen Vorrang, dafür ist Momo bzw. Raoul Schäfer in Bonn bekannt. Ein gutes Netzwerk hat sich auch durch die anderen Regionalwert-Partner ergeben, z.B. die, die in die Marktschwärmereien liefern. Schon vor den Pandemie haben wir einige Partner bei der Marktschwärmerei angemeldet, was sich nicht nur für den Absatz von Produkten gelohnt hat. Auch die kleinen Kooperationen, z.B. gegenseitig Ware mitnehmen und an andere Standorte verteilen, sparen am Ende enorm viele Kosten und Tarnsportwege.

Frisch, bio, direkt vom Landwirt aus der Eifel – was will man mehr?!

Die Milch kommt aktuell vom eigenen Biokreis zertifizierten Milchvieh-Betrieb Werker-Thomas GbR , der vom Schwiegersohn übernommen wird. Josef und Monika Thomas sind seit der Grünung hauptsächlich mit der Molkerei beschäftigt. Doch auch die Vermarktung der Fleischprodukte, Familie Thomas hält von Anfang an eine breitrahmige Zweinutzungsrasse, damit männliche Kälber nicht „entsorgt“ werden müssen, wird über die Marktschwärmereien gut vermarktet.