
Zwei Jahre Bio fürs Sülzer Veedel in Köln

Auf dem Straßenland Festival in Köln war ordentlich was los! Viele junge und mutige Initiativen und Unternehmen hatten die Gelegenheit sich neugierigen Besucherinnen und Besuchern vorzustellen – dafür hat die Stadt Köln die sonst vielbefahrenen Nord-Süd-Fahrt gesperrt: 1,5 km autofreie Zone und unser Partner Himmel un Ääd mittendrin. So viel gute Resonanz und Interesse hat gezeigt, dass das junge, regionale Logistik-Startup genau auf dem richtigen Weg ist: Die Kölnerinnen und Kölner wollen mehr bio-regionale Produkte. Also volle Kraft voraus, um das urbane Liefersystem via Lastenrad weiter auszubauen. Dabei unterstützen wir als Regionalwert AG Rheinland bereits seit Gründung und gehen jetzt gemeinsam die nächsten Schritte.
Am Ende des Festivals ging es gut gelaunt mit dem mobilen Infostand in den wohlverdienten Feierabend. Erstaunlich, was alles mit einem Lastenrad umweltschonend transportiert werden kann.
Und wir als Regionalwert AG waren natürlich auch dabei! Gemeinsam mit unserem Partner und jungen Logistik StartUp Himmel un Ääd haben wir neue Kontakte geknüpft, um die Entstehung einer bio-regionalen Versorgung in der Gemeinschaftsverpflegung – speziell KiTas und Schulmensen – weiter voranzutreiben.
Angelehnt an die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDG) haben sich die Ernährungsräte in NRW zusammengetan und 10 zielführende Forderungen verfasst, die für eine positive Ernährungswende von großer Bedeutung sind.
Das vollständige Forderungspapier mit allen Zielen und Quellen finden Sie hier:
Forderungen zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022_NRW Ernaehrungsraete
Wir als Regionalwert AG Rheinland unterstützen die Ernährungsräte NRW und freuen uns, wenn Sie das Forderungspapier weiterleiten und teilen, damit die Ernährungswende weiter Fahrt aufnimmt.
Erst gestern bei der Konferenz zum Knotenpunkt „Agrobusiness und Ressourcen“ im Rheinischen Revier haben wir gehört, dass neben den 14 Milliarden Euro im regionalen Strukturfonds, hunderte weitere Millionen Euro EU-Subventionen in Bioökonomie-Förderungen fließen. Warum aber nicht für weit weniger Kapital regionale Verarbeitungs- , Lager- und Logistikzentren gebaut werden sowie Klimaanpassung, ökologische und regenerative Landwirtschaft massiv gefördert werden – das macht etwas ratlos.
Dass Herr Dr. Bröker, Revierknotenvorsitzender Agrobusiness & Ressource, nach der präzisen Analyse von Prof. Strohschneider (Leiter der Zukunftskomission Landwirtschaft des BML) zu den Auswirkungen unseres jetzigen Agrarwirtschaftssystems, Zitat „laut Bosten Consulting Group 90 Mrd. Euro Schäden plus 30 Mrd. an Gesundheitskosten“ unter Applaus behauptet, dass „konventionelle Landwirtschaft auch einen großen Beitrag zur Artenvielfalt leistet“ ist auch nicht zu verstehen, wenn der Anspruch besteht ein „Grünes, besonders nachhaltiges Revier“ zu werden. Stattdessen wird „Farm to Fork“ relativiert und ökologischer Landbau lieber gar nicht erst erwähnt (obwohl selbst die aktuelle Landesregierung dazu klare Ziele hat).
Leider waren auch diesmal in den beiden Männerrunden der Diskussion weder nachhaltige, regionale Initiativen bzw. zumindest die Bio-Anbauverbände auf dem Podium.
Dorle Gothe
Das bäuerliche Klimanetzwerk NRW ist ein loses Verbände-Netzwerk bäuerlicher Verbände aus NRW, in dem auch wir als Regionalwert AG Mitglied sind. Das Netzwerk macht auf die dramatische Betroffenheit der Land- und Forstwirtschaft durch die schnelle Erderwärmung aufmerksam und fordert wirksame Klimaschutzmaßnahmen durch die Politik ein.
Im Rahmen der Demonstration warnte das Netzwerk ausdrücklich davor, trotz Kriegen und Hungersnöten die fortschreitenden Klima- und Biodiversitätskrisen nicht aus den Augen zu verlieren. Xenia Brand, Referentin für Klimaschutz bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Sprecherin des Netzwerks erklärte: “In den letzten Jahren haben Bäuerinnen und Bauern in NRW, bundes- und weltweit ihre Folgen gespürt. Felder, Wiesen und Wälder sind vertrocknet, verbrannt, überflutet, erfroren oder vom Borkenkäfer für immer zerstört. Der aktuelle IPCC-Bericht zeigt eindrücklich, dass diese Erfahrungen der letzten Jahre keine Ausnahmen sind. Ohne radikale Trendwende der Emissionen wird Ende des Jahrhunderts ein Drittel der Landwirtschaftsfläche weltweit nicht mehr nutzbar sein. Bereits jetzt leiden knapp die Hälfte aller Menschen unter den Folgen der Klimakrise – vor allem diejenigen im Globalen Süden, die diese Krise nicht verursacht haben. Die sich beschleunigende Erderhitzung entzieht Millionen von Menschen die Lebensgrundlagen und droht Konflikte weltweit zu verschärfen und anzuheizen. Deswegen fordern das Netzwerk: globale Klimagerechtigkeit und Solidarität – jetzt!“
Zentrale Forderung des Netzwerkes ist es, die Klimaerwärmung bei maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Das Netzwerk sieht die kommende Landesregierung NRW in der Pflicht, Klimaschutz mutig, ambitioniert und konsequent in politisches Handeln umzusetzen.
Bäuerinnen und Bauern der beteiligten Verbände unterstützen politisches Handeln, das Klimaschutz in der landwirtschaftlichen Praxis fördert. Dazu muss die neue Landesregierung faire Rahmenbedingungen schaffen.
Aus dem Forderungspapier:
Die neue Landesregierung muss die notwendigen Änderungen mutig anpacken:
Hintergrund:
Das komplette Forderungspapier finden Sie hier:
Positionspapier_Bäuerinnen und Bauern fordern Klimaschutz jetzt
An die Bildredaktion:
Fotos zur freien Verwendung der Aktion finden Sie ab 13:30 Uhr hier.
Zum bäuerlichen Klimanetzwerk NRW zählen aktuell die folgenden Verbände:
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. NRW (AbL NRW)
Biokreis NRW e.V.
Bioland NRW e.V.
Bund Deutscher Milchviehhalter Landesteam NRW
Demeter im Westen e.V.
junge AbL
junges Bioland NRW
Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V. (LVÖ NRW)
Naturland NRW e.V.
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft NRW
Ökoausschuss WLV
Regionalwert AG Rheinland
Kontakt:
Xenia Brand,
Referentin für Klimaschutz der AbL
Mail: brand@abl-ev.de
Mobil: 01578-9635983
Der erste interaktive Kochevent mit Keven Mutschall war nicht nur lecker – sondern auch informativ!
Die Freude an guten, regionalen Lebensmitteln ist das, was uns alle hier verbindet. Deswegen hat Mona Beckmanns zum ersten interaktiven Online Stammtisch in und mit Shellson’s Kochmanufaktur am 03.03.2022 einladen, bei dem wir gemeinsam gekocht, gegessen und uns über Neuigkeiten im Regionalwert-Netzwerk ausgetauscht haben.
Online? Vor Ort? Beides! Gastgeber war Keven Mutschall, Koch und Gründer von Shellson’s Kochmanufaktur. Keven hat in seiner Kochschule vor Ort zusammen mit geladenen Gästen aus dem Regionalwert-Partnernetzwerk live gekocht und online Schritt für Schritt gezeigt, wie man die regionalen Bio-Köstlichkeiten zubereitet. Das Menü, den Einkaufszettel und Tipps, wo unsere Partnerprodukte erhältlich sind, wurde vorab allen Aktionär:innen und Newsletterleser:innen zugesandt. Beim gemeinsamen Essen haben sich Rahel Kremershof und Freya Krüske vom Gut Kremershof, bzw. der Solawi Hofkollektiv, Sebastian Klein von Bioland Imkerei Authentico und Dorle Gothe mit den online zugeschalteten Köchinnen ausgetauscht!
Fotoshooting im neuen „Gewächshaus“ von Himmel un Ääd
Wir waren zu Gast bei unserem Regionalwert-Partner mit den sechs Geschäftsführ:innen und haben die Partner eingeladen deren leckere Produkte per Rad zu euch (in Köln und Bonn) nach Hause kommen. Himmel un Ääd musste nach dem Ende der Zwischennutzung im Wandelwerk in Köln eine neuen Umschlagplatz für die tollen regionalen Bio-Produkte aus dem Partnernetzwerk suchen. Tatkräftig konnte unser Aufsichtsrat und passionierter Food-Aktivist Sven Johannsen bei der Suche unterstützten. Eine Halle in Bickendorf wurde nun nicht nur die neue Homebase von Himmel un Ääd, sondern auch von einigen weiteren Start-ups und Unternehmen. Gemeinsam arbeiten Sie an wichtigen Themen zur Agrarwende-ein echter Innovations-HUB. Gemeinsame Büronutzung, regelmäßiges Kochen, organisierter Austausch – hier wird sicher noch einiges heranwachsen.
Mit beim Fotoschooting waren Hans von Hagenow von haus Bollheim, Josef Thomas von der Monschauer Bauernmolkerei, Hilde Volles von Hildes Grün (mit brandneuen Suppen und dem ultimativen eingemachten Suppengrün) – unten im Bild mit Jonathan Kümmerle von Himmel un Ääd, Marlene Koch von Himmel un Ääd, Christian Güth und Nicolas Ting vonGrundaufGut, BioGourmetclub, Sven Johannsen und Dorle Gothe von der Regionalwert AG.
Fotos von Astrid Piethan