Wir haben Lebensmittel-Dumping satt.
„Essen hat einen Preis verdient: Den niedrigsten.“
So warb Edeka Anfang der Woche auf Plakaten für Dumpingpreise bei Lebensmitteln. Inzwischen hat sich zwar herausgestellt, dass damit nicht Essen als Nahrung, sondern der Ort Essen bei Oldenburg gemeint war – an der Geiz-ist-geil-Mentalität hinter der Aussage ändert das jedoch kaum etwas.
Edeka steht mit dieser Werbestrategie freilich nicht allein da. Offensichtlich gibt es weiterhin genügend Menschen, die sich mit billigem Essen um jeden Preis als Kunden einfangen lassen.
Es gibt allerdings auch Hoffnung.
Vor 7 Tagen ging die Grüne Woche in Berlin zu Ende. Begleitet wurde sie von lautstarken Protesten des Bündnisses „Wir haben es satt!“. Am 18. Januar kamen 27.000 Menschen in Berlin zusammen, um für die Agrarwende und gutes Essen zu demonstrieren. Sie möchten nicht mehr darauf warten, dass die Politik vielleicht irgendwann einmal kleine Änderungen umsetzt, sondern sie fordern, jetzt direkt etwas für eine zukunftsweisende Landwirtschaft zu tun.
Die Vorwürfe an die Agrarindustrie sind bekannt, sei es das Töten von Insekten durch massenhaften Pestizideinsatz, die Verschmutzung des Grundwassers durch Gülle, die Qualen in Tierfabriken oder die Regenwaldabholzung durch Soja-Importe.
Auch die Grüne Woche hat das Thema Nachhaltigkeit entdeckt
Die Grüne Woche findet jährlich im Januar in Berlin statt und gilt als wichtigste internationale Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Sie dient auch dem Testen und Entdecken von Lebensmitteln. Die diesjährige Veranstaltung vom 17. bis zum 26. Januar hat sich dabei auch dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Nach einem Jahr, das politisch von den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes geprägt war, ist es eine logische Konsequenz, dass die Thematik auch hier angelangt.
Sogar die Fridays For Future Bewegung beteiligte sich. Unter dem Motto „Wie schmeckt die Zukunft“ setzten sich die Messeteilnehmer damit auseinander, wie man Genuss und Nachhaltigkeit zusammenführen kann.
Nachhaltigkeit im Bewusstsein?
Auf der Grünen Woche ist ein steigendes Interesse des Publikums an Themen der Regionalität und Saisonalität durchaus erkennbar. Sowohl Händler als auch Gastronomen setzen zunehmend auf regionale Produkte. Das Verständnis, dass Essen politisch ist und eine Auswirkung auf unsere Umwelt hat, steigt. Einige Verbraucher beschäftigen sich immer stärker damit, nicht nur sich selbst, sondern auch der Natur etwas Gutes zu tun.
Seit 2011 geht das „Wir haben es satt!“-Bündnis, das aus über 50 Organisationen besteht, jährlich zum Auftakt der Grünen Woche auf die Straße. Das Ziel: Endlich nachhaltige Veränderungen in der Landwirtschaft erreichen, indem die Politik zum Handeln bewegt wird.
Dabei gilt einerseits, offen für die Ansichten des Anderen zu sein und sich gegenseitig mit Verständnis und Unterstützung zu begegnen. Dass die verschiedenen Akteure in ihren Zielen dabei gar nicht so weit auseinander liegen, zeigt beispielsweise dieses am Rande der Proteste aufgenommene Video sehr gut:
Wichtig ist dabei auch das Etablieren politischer Rahmenbedingungen, die förderlich für eine ökologische Landwirtschaft sind. Die regionale Landwirtschaft bedarf der richtigen Unterstützung. Statt Barrieren zu errichten, ist es essenziell, Prozesse zu erleichtern. Regionalität muss zugänglich für Verbraucher und gleichzeitig rentabel für die Unternehmen sein. Natürlich ist das mit manch einer Herausforderung verbunden, aber der Weg ist der richtige.
Wir packen es an
Wir als Regionalwert AG Rheinland setzen genau an den konkreten Veränderungen an und nehmen es selbst in die Hand, die ökologische Ernährungswende im Rheinland zu schaffen – damit endlich etwas passiert!
Zu diesem Zweck geben wir Bürgeraktien heraus und ermöglichen damit möglichst vielen Menschen eine direkte Beteiligung an der Regionalwert AG Rheinland. Die Idee der Bürgeraktie beruht auf drei Prinzipien: Partizipation, Substanz und Nachhaltigkeit. Wenn wir unsere Kräfte bündeln, unsere finanziellen Mittel zusammenlegen und mit Herz und Verstand einsetzen, dann entwickeln wir die notwendige Schubkraft, damit eine neue landwirtschaftliche Perspektive Wirklichkeit wird.