Hauptversammlung beschließt die 3. Kapitalerhöhung!

3. ordentliche Hauptversammlung der Regionalwert AG Rheinland

Trotz tropischer Temperaturen tolle Stimmung! Am 26.06.2019 kamen in der Alten Feuerwache in Köln rund 60 Aktionär*innen der Regionalwert AG Rheinland zusammen, um wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Gesellschaft zu treffen, aber auch um die Regionalwert-Partnerbetriebe und „ihre“ Beteiligungen kennen zulernen. Der dritten Kapitalerhöhung von bis zu 585.000 Euro wurde zugestimmt, um weitere Beteiligungen möglich zu machen. Regionalwert-Partnerin Monika Rönn gab einen eindrucksvollen Einblick in die aktuelle Situation des Obstbaus, die Regionalwert-Matrix – eine Übersicht nachhaltiger Leistungen der Partnerbetriebe wurde vorgestellt – und zum Abschluss gab es einen bioregionalen Imbiss mit Dankeschön und Pop-up Markt. Rundum gelungen!

Innerhalb von drei Jahren ist viel passiert, von 34 Gründer*innen ist die Regionalwert AG Rheinland auf aktuell 332 Aktionär*innen angewachsen, insgesamt verfügt sie über ein Grundkapital von 1,17 Mio. Euro. Die Gesellschaft ist aktuell an drei Betrieben beteiligt, am Breuner Hof (Hofnachfolge), an der Edelkäserei Kalteiche (regionale Verarbeitung), und an Biohof StadtLandGemüse (Existenzgründung). Drei weitere Beteiligung sind in der Umsetzung, darunter am Birkenhof im Siegerland (Erweiterung des Hofladens mit Cafe, Veranstaltungsraum und Kita) und an Bioland Betrieb Schauhof (Hofmolkerei).

Es wurden weitere Beteiligungen in Höhe von über 700.000 Euro angefragt, darunter Beteiligungen am Stallbau auf Haus Bollheim und einer Beteiligung an Obsthof Rönn. Die nächste Ausschüttung kann voraussichtlich schon im September starten. Die Aktionäre haben einige Ideen entwickelt, wie sie die Gesellschaft bei der Bewerbung unterstützen können, durch Wohnzimmergespräche, Genuss-Veranstaltungen, Veranstaltungen im eigenen Betrieb oder auch das Weiterleiten von Newslettern und Informationen. Vielfältige Veranstaltungen z.B. mit den Ernährungsräten, SlowFood, Bonn im Wandel und der Biostadt Bonn machen auf nachhaltige Landwirtschaft aufmerksam.

Die zweite Rendite der Gesellschaft die nachhaltigen Leistungen der Partnerbetriebe – wurde in Form einer Ausstellung präsentiert. Ziel der Regionalwert-Matrix (ein Auszug aus dem Regionalwert-Bericht) ist, die vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft für Verbraucher auf einem DIN-4 Blatt sichtbar zu machen.

Landwirtschaft steht in besonderer Verantwortung für Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit, Grundwasserschutz etc. – doch durch weltweiten Wettbewerb und externalisierten Kosten, wird diesen Leistungen nicht ausreichend Rechnung getragen. Insgesamt wurden 80 Indikatoren der Partnerbetriebe erfasst, um sichtbar zu machen, was die Landwirtschaft wirklich leistet: Arbeitsplätze, Ernährungssouveränität, regionales Handwerk, Artenvielfalt durch Hecken, Streuobst, vielfältige Fruchtfolge, zahlreiche Veranstaltungen mit Bildungscharakter: Hofführungen, Feste und Workshops, regenerative Energie – Leistungen, die zum großen Teil unentgeltlich geleistet werden.

Ein Einblick in die Arbeit des Partnernetzwerks gab es von Familienbetrieb Obsthof Rönn, seit März Partner der Regionalwert AG, um sich regional im Biobereich besser zu vernetzten. Sie haben vor 2 Jahren ihren Betrieb auf ökologischen Obstbau umgestellt und schätzen das kooperative Arbeiten im Netzwerk. Für ihr Engagement in Nachhaltigkeit wurden sie kürzlich von der IHK ausgezeichnet. So beschäftigt der Bioland Betrieb alle Arbeitnehmer sozialversicherungspfichtig und ist sehr engagiert im Artenschutz. 25% der Betriebsfläche wird für Artenschutzmaßnahmen wie Blühstreifen, Sandhaufen, Kräuter, Ankerblühpflanzen genutzt – unterstützt durch Blühpatenschaften. Die erste Obst-SoLawi in Deutschland, eine Marktschwärmerei aber auch Selbsternte und Baumpatenschaften sind hier zu Hause.

Monika Rönn gab einen eindrucksvollen Einblick in die aktuelle Situation des Obstbaus. Der Familienbetrieb hat durch Frost in der Blüte, Dürre und Hagel drei schwierige Jahre in Folge hinter sich. Das ist immer mal vorgekommen, aber nicht nacheinander. Durch die Klimaerwärmung ist zukünftig noch häufiger mit Extremwetter-Ereignissen zu rechnen. Obstbaubetriebe müssen ihre Anlagen durch z.B. Hagelnetze oder Beregnungssanlagen schützen, dafür ist viel Kapital notwendig. Ohne eine kräftige Erhöhung der Produktpreise ist das nicht zu leisten.

Mit einem bioregionalen Imbiss und einem Pop-up-Markt mit Ständen von Obsthof Rönn, Haus Bollheim, Breuner Hof, StadtLandGemüse und Bioweingut Goswin Kranz ging der Abend mit intensiven Gesprächen und regem Austausch zu Ende.

Zum Dank an die Aktionär*innen gab es Produkte von ihren Regionalwert-Betrieben: Ein Käse der Edelkäserei Kalteiche; Kohlrabi, Zwiebellauch und Petersilie von Biohof StadtLandGemüse; Äpfel sowie Blühpflanzen-Saatgut von Obsthof Rönn.

Vielen Dank an alle, die uns so tatkräftig unterstützen!