Indische Bänker lernen Regionalwert kennen

Foto von Simon Veith

Etwa zehn Mitarbeiter der Indischen Nationalbank für Landwirtschaft und Regionalentwicklung (NABARD) hörten aufmerksam zu, als Dorle Gothe das Konzept der Regionalwert AG vorstellte. Der letzte Tag der Fortbildung zu Klimaschutz-Maßnahmen in der Landwirtschaft der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) stand ganz im Zeichen der Regionalwert AG: nach einem Vortrag über das Finanzierungskonzept durch Bürgeraktien und den Regionalwert-Bericht anhand von 80 Kriterien, lernten die Teilnehmer das lokale BioCatering vom Leyenhof und den vielseitigen Demeter Betrieb Haus Bollheim kennen. Mehr Klimaschutz geht nicht.

Interessiert waren sie insbesondere an alternativen Finanzierungskonzepten, denn Kapitalbeschaffung ist gerade in der Landwirtschaft ein großes Problem. Weltweit steigen die Bodenpreise und die Konkurrenz mit großen agrarindustriellen Strukturen, die große Mengen zu kleinen Preisen produzieren, aber für ihre Folgekosten nicht aufkommen müssen. Landwirte müssen viel investieren, um  einen Arbeitsplatz zu schaffen und können viel weniger erwirtschaften, da die Preise für Rohstoffe durch die Konkurrenz zunehmend geringer werden. Die Stärkung der Eigenkapitalbasis kann hier helfen, um notwendige Investitionen in Erneuerung, Umstellung, Erweiterung, Verarbeitung oder z.B. in die eigene Saatgut-Erzeugung möglich zu machen.

Foto von Henrik Röminger

Nach dem Vortrag über das Konzept der Bürgeraktiengesellschaft und des Regionalwert-Nachhaltigkeitsberichts konnten sich die Teilnehmer von dem Engagement der Regionalwert-Partner überzeugen. Henrik Röminger vom Bioland Leyenhof in Bonn servierte vegetarische Gerichte (aus lokal-ökologisch erzeugtem Gemüse, zum Teil gerettet). Und auf Haus Bollheim wurden vielfältige Lösungen zum Problem der zuvor besprochenen neun „Planetaren Wachstumsgrenzen“ vorgeführt. Positive Einflüsse auf Biologische Vielfalt, auf die Biosphäre, den Kreislauf von Stickstoff und Phosphor und den Klimawandel, kann man hier sehen und schmecken. Beeindruckend fanden die Teilnehmer die UN-Dekade Auszeichnung für biologische Vielfalt und, dass es hier noch Arten gibt, die es ohne die Hecken und den vielfältigen Anbau auf Haus Bollheim nicht mehr geben würde.