Kraftvoller Auftakt: Die Demeter Wintertagung NRW 2018

Die Demeter Tagung das Landesverbandes NRW stand in diesem Jahr unter der kritischen Fragestellung „Ökolandbau Quo vadis: Wachsen, weichen, wachsweich? Wo steht der Biologisch-Dynamische Landbau?“ Eine Fragestellung, die sich für die gesamte Bio-Branche ergibt und durch die Referenten Prof. Niko Paech der Uni Siegen und Prof. Köpke der Uni Bonn kritisch hinterfragt und mit neuen Denkanstößen begleitet wurde.

Bio in Deutschland boomt und Demeter, bzw. der gesamte regionale Bio-Anbau, kommt nicht hinterher. Die großen Zuwächse im heimischen Bio-Markt werden zunehmend im Ausland produziert. Was bedeutet das für den Verband, der organischen Kreislauf, Tierwohl und Bodengesundheit am konsequentesten vertritt und mehrfach als nachhaltigste und glaubwürdigste Marke, sogar als Marke des Jahrhunderts ausgezeichnet wurde? Was heißt das für die Strategie im Verband und der Betriebe? Wachsen oder weichen? bzw. Wie oder wohin muss man wachsen?

Prof. Nico Paech, Plurale Ökonomik an der Uni Siegen, stellte diese Frage als Gastreferent in einen anderen, in einen größeren Zusammenhang. Er stellt als Postwachstumsökonom angesichts der Klimaveränderung nicht mehr die Frage nach Wachtum, sondern die Frage: „Welche materiellen Freiheiten kann sich ein einzelnes Individuum erlauben, ohne über seine ökologischen und sozialen Verhältnisse zu leben?“ Denn nur eine Reduktion des CO2-Verbrauchs, in Deutschland von 11t auf 2,5t CO2/Kopf  und Jahr, kann eine Erderwärmung um mehr als 2 Grad und damit unumkehrbare Klimaveränderungen verhindern. Ökologisch angebaute und regional verarbeite Produkte können einen wertvollen Beitrag zur CO2 Reduktion leisten. Neben mehr Selbstversorgenden Tätigkeiten und eine Reduktion der Arbeitszeit auf lokaler Ebene wurde für regionale Versorgungsstrukturen die Regionalwert als nachhaltiger Ansatz genannt. Das freut uns sehr.

Ein intensiver Austausch schloss sich an. Ein toller Auftakt für das Jahr 2018.