Regionalwert Vorstandstreffen in Brandenburg – intensiv, kreativ und innovativ!
Immer wieder einer der wichtigsten Termine im Jahr, die bundesweiten Treffen der Vorstände und Vorständinnen der Regionalwert AGs, gemeinsam organisiert im Dachverband Regionalwert Impuls GmbH. Wir tauschen uns monatlich online aus, doch in den präsenten Treffen haben wir ausreichend Zeit, um uns gegenseitig zu beraten und neue Konzepte zu entwickeln. Dabei sprechen wir über betriebliche Lösungen für Lücken in der regionalen Verarbeitung und Vermarktung, Innovationen und neue Modelle der Beteiligung. Manchmal setzte wir sie dann auch gemeinsam um – wie z.B. das Gemeinschaftsprojekt Vollmobile Schlachtung mit Bio-Metzger Jörg Müller der Regionalwert AGs Rheinland und Münsterland. Sehr intensiv haben wir uns mit dem eigenen Konzept beschäftigt, wie stellen wir uns als Regionalwert AGs zukünftig auf? Überlegungen dazu gibt es beim Weiterlesen.
Diesmal waren wir in der schönen Stadt Brandenburg, wo wir u.a. einen Fahrrad-Ausflug zur MostManufaktur Havelland in Kazür unternommen haben. Wir haben die Kelterei-Anlage besichtigt und viele Fragen stellen dürfen. Nochmal ein ganz herzliches Dankeschön – für die tolle Bewirtung und die Offenheit alle unsere vielen Fragen bis ins Detail zu beantworten. Großartig, was hier geleistet wird – und auch noch in der Pipeline steckt. Wir können gespannt sein, was sich in der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg noch alles tut!
Insgesamt können wir feststellen, dass wir mit dem Konzept der Regionalwert AGs sehr erfolgreich sind. Knapp 20 Mio. Euro wurden bundesweit in den neun AGs von etwa 6.000 Aktionärinnen für den Ausbau regional-ökologischer Strukturen zur Verfügung gestellt. Jede AG hat in ihrer Region hat in enges betriebliches Netzwerk geschaffen, in denen Betriebe sich kennenlernen und direkte, regional-lokale Lieferbeziehungen gestärkt werden. In in mehr als 50 Beteiligungen der Regionalwert AGs schlummern monetäre Werte, die durch die herkömmliche Bilanzierung nicht erfasst werden. Die gesellschaftlichen Leistungen, die wir als AGs durch unsere Arbeit fördern und möglich machen, können wir durch die Regionalwert Leistungsrechnung sichtbar machen. Die AGs weisen dadurch Leistungen in Millionenhöhe für jedes Jahr aus, eine Art nachhaltige Wirtschaftsförderung – die aber nicht öffentlich gefördert wird.
Klimaanpassung, Erhalt unserer Ressourcen, Ausbildung, Humusaufbau, Erhalt regionaler Wertschöpfungsketten haben keine Konten im Kontensystem des HGB und finden dadurch im Jahresabschluss oder in wirtschaftlichen Bewertungen insgesamt keinen Platz. So haben auch die Regionalwert AGs das Problem, dass die Umsätze nicht die Kosten für die erbrachten Leistungen decken. In Brandenburg haben wir anlässlich der Umsatzrückgänge auch nochmal intensiv diskutiert, wie wir uns zukünftig aufstellen wollen. Welche Investitionen die größten Hebel sind, um regionale Lücken zu schließen, den betrieben eine Weiterentwicklung ermöglichen – aber eben auch monetäre Rückflüsse für die AGs generieren. Der Diskussionsprozess ist noch nicht zu Ende, aber es wurden neue Leistungspakete geschnürt, es werden größere Projekte in Angriff genommen und es braucht mehr Kapital pro AG, um kostendeckend arbeiten zu können. Im Herbst treffen wir uns in großer Runde im Rheinland – ein Bundesweites Treffen der Mitglieder der Vorstände und Aufsichtsräte – und diskutieren über Bilanzen, neue Projekte und Leistungsrechnung.