Welches Bio wollen wir?! Veranstaltung mit SlowFood Bonn

Bioprodukte sind mittlerweile überall im Handel zu finden und das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Dabei gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Siegel die auf jeweils einen anderen Standard verweisen, so verspricht das EU Siegel Bio-Mindeststandards und Bioland und Demeter gehen noch weit darüber hinaus.

Schaut man sich an, woher die Produkte kommen, stellt man aber auch fest, dass es sich zunehmend um importierte Bioprodukte handelt. Doch gerade der regionale Bezug von Landwirten vor Ort macht die Produkte aber so wertvoll, durch persönliche Bindungen und vor allem den nachhaltigen Leistungen wie Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit, sauberes Grundwasser, Tierwohl, von denen wir vor Ort profitieren wollen.

Im Rheinland wird nur etwa 1% der Ackerfläche biologisch bewirtschaftet, das ist entschieden zu wenig. Für „mehr Bio von Hier” setzt sich auch die Regionalwert AG Rheinland ein. Durch finanzielle Beteiligungen und ein regionales Partnernetzwerk werden Betriebe in Umstellung, Existenzgründung, Erweiterung oder Hofnachfolge gefördert.

Viel Nachfrage – aber der Anbau kommt nicht mit
Zahlen aus einem Vortrag von 2017:

In vielen Landkreisen in NRW liegt der Anteil der biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche noch unter 1%.
NRW liegt mit einem Anteil von 5,4% (2016) unter dem deutschen Durchschnitt von 7,5% und weit abgeschlagen hinter dem Saarland (15,7%), Hessen (12,6%) Brandenburg (11,1%) und Baden-Württemberg (10,7%).

Auch im Europäischen Durchschnitt liegen wir in Deutschland mit 7,5% zurück, dagegen haben Österreich (20,3%) und Dänemark (17,1%) die Nase vorn. Die größten Zuwächse (2010-2015) wurden aber in Europa in Kroatien (+376.9%), Bulgarien (+362,2%) und Frankreich (+61%) erreicht.

Das wachsende Kaufpotential für gute Lebensmittel sollten wir besser vor Ort nutzen – und zwar so, dass Ressourcen geschont (wenig Transport), Bodenfruchtbarkeit und Humus aufgebaut, Grundwasser sauber, das Know-How im Handwerk und der (Saatgut)Zucht gesichert bleibt und gute Arbeitsplätze gefördert werden. Geht ganz einfach, durch den täglichen Einkauf.

Vielfalt auf Demeter Hof Kalteiche mit Edelkäserei

Gemeinsam in einem Netzwerk vom Acker bis zum Teller!
Zum Beispiel im Partnernetzwerk der Regionalwert AG.

Ein toller Abend im Haus Müllestumpe: Vielen Dank an SlowFood Bonn.
www.slowfood.de/bonn