NRW Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen war zu Besuch bei Regionalwert-Partner Haus Bollheim und hat sich gemeinsam mit Betriebsleiter Hans von Hagenow ein Bild der aktuellen Lage im Ökolandbau gemacht: Die Umsatzzahlen gehen seit Monaten drastisch zurück. „Wir haben durchaus einen Rückgang, so etwas habe ich in meiner 40-jährigen Laufbahn noch nicht erlebt. Die Menschen sind stark verunsichert“ so Hans von Hagenow. Gleichzeitig wird immer mehr Verbrauchern klar, wie wertvoll die Arbeit der Bio-Landwirte zur nachhaltigen Krisenbewältigung ist.
Aktuelles
BioFach – unsere regiosöl Veranstaltung war sehr gut besucht!
Gesellschaftliche Leistungen im Ökologischen Landbau erfassen und honorieren – wie soll das gehen?
Eine Antwort wollen wir in dem vom Bundesprogamm Ökologischer Landbaus des BMEL geförderten regiosöl Projekts unter Leitung des Instituts für ländliche Strukturforschung in Frankfurt finden. Ein erstes Ergebnis des Projekts war die Bewertung der bereits entwickelten Analysen für nachhaltige Landwirtschaft, die es auf dem Markt gibt. Dabei hat die Regionalwert-Leistungsrechnung (www.regionalwert-leistungen.de) besonders aufgrund ihrer Anwenderfreundlichkeit gut abgeschnitten (online, umfassend, monetär ausgewertet und in wenigen Stunden machbar). In der Veranstaltung wurden erste Ergebnisse des Projekts und die Nachhaltigkeitsanalyse des Betriebes Bioland Engemann aus der Pilotregion Nordhessen vorgestellt. Nun sollen die Ergebnisse auf Regionen übertragen werden, wie sieht die Nachhaltigkeits-Analyse für eine regionale Land- und Ernährungswirtschaft aus?
Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier, auf der Seite auch ein ausführlicher Bericht zum Workshop.
Die Sommer-BioFach mit hohem Besuch am Regionalwert-Stand
Hoher Besuch am Regionalwert-Stand bei der Sommer-BioFach in Nürnberg: Wir tauschten uns mit Bioland Präsident Jan Plagge und Demeter Vorstand Johannes Kamps-Bender über eine Kampagne zur Wertschätzung nachhaltiger Leistungen von Biobetrieben aus. Besonders freuten uns die zahlreichen Besuche und Treffen der bereits neun gründeten Regionalwert AGs und den neun Initiativen zur Gründung mit ihren Partnerbetrieben! Ein beeindruckendes Netzwerk von Multiplikatoren.
Ungewöhnlich bei Sonnenschein draußen in den Messehöfen der BIOFACH in Nürnberg zu speisen, denn die weltweit größte Messe für Bioprodukte ist regelmäßig im Februar. Ein umfangreiches politisches Fachprogramm und den Kongress der Biostädte begleitet die Messe. Die Freude der Teilnehmer der Sommeredition (wegen Corona verschoben) war deutlich zu spüren. Weniger Stände und weniger Besucher – aber ein intensiver Austausch. So auch bei uns am Regionalwert Stand bei Kugler & Rosenberger in Halle 9.
Festival Straßenland 2022 – autofrei Richtung nachhaltige Stadtlogistik in Köln
Auf dem Straßenland Festival in Köln war ordentlich was los! Viele junge und mutige Initiativen und Unternehmen hatten die Gelegenheit sich neugierigen Besucherinnen und Besuchern vorzustellen – dafür hat die Stadt Köln die sonst vielbefahrenen Nord-Süd-Fahrt gesperrt: 1,5 km autofreie Zone und unser Partner Himmel un Ääd mittendrin. So viel gute Resonanz und Interesse hat gezeigt, dass das junge, regionale Logistik-Startup genau auf dem richtigen Weg ist: Die Kölnerinnen und Kölner wollen mehr bio-regionale Produkte. Also volle Kraft voraus, um das urbane Liefersystem via Lastenrad weiter auszubauen. Dabei unterstützen wir als Regionalwert AG Rheinland bereits seit Gründung und gehen jetzt gemeinsam die nächsten Schritte.
Am Ende des Festivals ging es gut gelaunt mit dem mobilen Infostand in den wohlverdienten Feierabend. Erstaunlich, was alles mit einem Lastenrad umweltschonend transportiert werden kann.
Die Hauptversammlung der Regionalwert AG Rheinland
Am 12.06.2022 kamen in den wunderschönen Räumen von DEINSpeisesalon in Köln rund 150 unsrer Aktionärinnen und Aktionäre zusammen, um sich über die Entwicklung der Gesellschaft, der Beteiligungen und Partnerbetriebe zu erkundigen.
Nach dem Vorstands- und Aufsichtsratsbericht, den Beschlüssen und einer regen Diskussion, wurden die Partnerbetriebe vorgestellt. Es fand ein intensiver persönlicher Austausch über nachhaltige Leistungen statt, nachdem die Aktionär:innen selbst auswählen mussten, welche Kategorien ihrer Meinung nach am wichtigsten sind. Der Hintergrund: mit den aktuellen Preisen und Fördersystemen werden unnachhaltige Systeme bevorzugt, für alle Leistungen hat der nachhaltig wirtschaftende Betrieb keine Mittel – er muss auswählen, obwohl alle Leistungen wie Artenvielflat, Bodenfruchtbarkeit, gute Arbeitsplätze, regionale Wirtschaft etc. für die Zukunft wichtig sind. und dem Nachhaltigkeitsbericht der Regionalwert AG Rheinland weiter. Die monetäre Auswertung der gesellschaftlichen Leistungen anhand der Nachhaltigkeitsanalyse die wir als Ausstellung aufgebaut hatten, beeindruckte die Aktionär:innen. Musik und Fingerfood- selbstverständlich aus Zutaten der Partnerbetriebe (regional.bio.fair) rundeten den Abend ab. Eine Fotogalerie gibt es beim Weiterlesen.
Ernährungsrat Köln: Messe für nachhaltige Ernährungsbildung
Wir als Regionalwert AG waren natürlich auch dabei! Gemeinsam mit unserem Partner und jungen Logistik StartUp Himmel un Ääd haben wir neue Kontakte geknüpft, um die Entstehung einer bio-regionalen Versorgung in der Gemeinschaftsverpflegung – speziell KiTas und Schulmensen – weiter voranzutreiben. Die Gäste – Interessierte und Fachpublikum aus Schulen, Kitas und Trägerorganisationen – bekamen die Möglichkeit, sich umfassend darüber zu informieren, wie sie die Verpflegung in ihren Einrichtungen nachhaltiger gestalten können.
Hier gibt es den ganzen Artikel zur Messe https://stern-kita.koeln/das-war-unsere-messe-fuer…
Gesellschaft für die Mobile Metzgerei gegründet
Heute haben wir mit Bio-Metzger Jörg Müller die gemeinsame GmbH für die Mobile Metzgerei gegründet.
Das Projekt für möglichst artgerechtes Schlachten auf dem Hof (das Tier muss nicht transportiert werden und hat dadurch kaum Stress), begleiten wir seit mehr als 5 Jahren. Das Problem: es gibt kaum noch Schlachtmöglichkeiten in NRW, Köln, Bonn, Düsseldorf, Gummersbach etc. haben die gemeindeeigenen Schlachthöfe zugemacht – ohne Alternative. Landwirte die direkt vermarkten wollen haben dadurch keine Möglichkeit mehr. Wir haben schon einige Hürden genommen. Es ist sehr schwer, ein Modell zu finden, dass den Ansprüchen der EU Verordnung bzw. denen der jeweiligen Kreisveterinäre entspricht. Wir haben uns für das Modell von Sebastian Pick entschieden, es hat beim Probeschlachten auf Haus Bollheim überzeugt. jetzt heißt es Daumen drücken für unseren Förderantrag beim Land NRW!
Ernährungsräte NRW fordern zukunftsfähiges Ernährungssystem
„Ein zukunftsfähiges Ernährungssystem für ganz NRW!“
So lautet die Forderung der Ernährungsräte in NRW zur Landtagswahl 2022.
Angelehnt an die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDG) haben sich die Ernährungsräte in NRW zusammengetan und 10 zielführende Forderungen verfasst, die für eine positive Ernährungswende von großer Bedeutung sind.
Das vollständige Forderungspapier mit allen Zielen und Quellen finden Sie hier:
Forderungen zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022_NRW Ernaehrungsraete
Wir als Regionalwert AG Rheinland unterstützen die Ernährungsräte NRW und freuen uns, wenn Sie das Forderungspapier weiterleiten und teilen, damit die Ernährungswende weiter Fahrt aufnimmt.
Jetzt bieten: Solawis vergeben freie Ernteanteile!
Ran ans Gemöös!
- Katringer Grünzeug e.G. im Süden von Bonn
- Bürger machen Landwirtschaft in Pulheim Stommeln
- Hanfer Hof Gemüse in Hennef bei Bonn
- Hofkollektiv auf Gut Kremershof in Wipperfürth
- Weitere Solawis findet Ihr beim Netzwerk Solidarische Landwirtschaft
Kapital für den Wandel! Im Rheinischen Revier (k)ein Problem?!
Geld gibt es genug. Doch ein unbedingter Wille zur Transformation ist nicht so recht erkennbar.
Erst gestern bei der Konferenz zum Knotenpunkt „Agrobusiness und Ressourcen“ im Rheinischen Revier haben wir gehört, dass neben den 14 Milliarden Euro im regionalen Strukturfonds, hunderte weitere Millionen Euro EU-Subventionen in Bioökonomie-Förderungen fließen. Warum aber nicht für weit weniger Kapital regionale Verarbeitungs- , Lager- und Logistikzentren gebaut werden sowie Klimaanpassung, ökologische und regenerative Landwirtschaft massiv gefördert werden – das macht etwas ratlos.
Dass Herr Dr. Bröker, Revierknotenvorsitzender Agrobusiness & Ressource, nach der präzisen Analyse von Prof. Strohschneider (Leiter der Zukunftskomission Landwirtschaft des BML) zu den Auswirkungen unseres jetzigen Agrarwirtschaftssystems, Zitat „laut Bosten Consulting Group 90 Mrd. Euro Schäden plus 30 Mrd. an Gesundheitskosten“ unter Applaus behauptet, dass „konventionelle Landwirtschaft auch einen großen Beitrag zur Artenvielfalt leistet“ ist auch nicht zu verstehen, wenn der Anspruch besteht ein „Grünes, besonders nachhaltiges Revier“ zu werden. Stattdessen wird „Farm to Fork“ relativiert und ökologischer Landbau lieber gar nicht erst erwähnt (obwohl selbst die aktuelle Landesregierung dazu klare Ziele hat).
Leider waren auch diesmal in den beiden Männerrunden der Diskussion weder nachhaltige, regionale Initiativen bzw. zumindest die Bio-Anbauverbände auf dem Podium.